Hallau
Heute war Hallau das Ziel. Nein, da gibt es nicht nur Rimuss und Co., da findet aktuell ein wahnsinnig tolles Lager statt. Also konkret: ein Pfadilager. Heute war Besuchstag. Fazit: wow!
Hallau an sich eine Reise wert. Endlich mal wieder Chläggi! Dann zu Fuss an den Lagerplatz wandern – über Felder, vorbei an Maisfeldern, drei Rehe huschen vorbei – vermutlich sagen sich hier Fuchs und Has gute Nacht.
Auf der Anhöhe erspähen wir unseren Kalle, pardon, die Notfallgaleere der Wikinger! ich meine heija Volvo, heija Wikinger!
Ein Blick ins Küchenzelt – fein ausnivellierter Boden, Kühlschränke, saubere Gestelle, das Kochzelt ebenso ordentlich aufgeräumt, alle Abwaschlappen flattern fein säuberlich aufgehängt im Wind. Der eindrückliche Sarasani, Seilenden ordentlich verstaut, das Versammlungszelt und die Aussicht – Koni ist hin und weg und fotografiert sein Bänkli mit Blick gen Deutschland. Wunderschön.
Es geht auch hier, wie im richtigen Leben, nicht ohne Regeln. Einfach klar. Punktum. Was auffällt… rund 50 Kinder, Jugendliche, Leiterinnen und Leiter, sitzen, spielen, stehen, rennen in kleineren Gruppen umher, alle sind beschäftigt, alle machen was, alle sind dabei, ruhig, konzentriert… der Umgangston ist freundlich, die Stimmung friedlich-fröhlich.
Ja, so einfach wäre es im friedlichen Zusammenleben mit anderen Menschen. Man diskutiert anfangs der Gemeinschaft, was einem wichtig ist und das friedliche Zusammenleben erleichtert, man hält sich dran und erinnert bei Regelverstoss an den Lagerpakt.
Und genau… im Falle des Falles, haben Leitende immer Recht 🙂 oder wie Koni es so schön ausdrückt: Ober sticht Under.
Was wir vom heutigen Besuch mitgenommen haben:
- Vermutlich war die Verzweiflungstat von Tina, den Eric eines gelangweilten Samstagnachmittags vor rund 15 Jahren in die Pfadi zu stecken, ein wesentlicher Erfolgspfeiler unserer Erziehung
- vermutlich ist es schon so, dass sich Kinder selbst am besten erziehen
- vermutlich ist es ebenfalls so, dass etwas Schmutz und Unordnung sein muss, aber auch ein Pfadilager durchaus sehr ordentlich daherkommen kann. Auf jeden Fall habe ich keine Büchsen, Flaschen, Papier- oder Plastikfetzen auf dem ganzen Areal vorgefunden. Und der gefundene Wanderschuhe konnte schnell zugeordnet werden – ein Teilnehmer des nächtlichen Wanderschuhweitwurfes (!!! um der drohenden Bettzeit zu entgehen flugs erfunden) hat ihn bereits verlustig gemeldet…
- vermutlich ist es auch so, dass die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hier sehr viel Spass haben und fürs Leben lernen
- nicht nur vermutlich, sondern gesichert ist auch, dass der weibliche Nachwuchs mit ihren hier erworbenen Sozial-, Organisations- und Führungskompetenzen bei der Bewerbung um den begehrten Job der Organisation des nächsten St. Galler Symposiums definitiv punkten konnte
- nicht nur vermutlich, sondern ebenfalls sicher ist auch, dass der männliche Nachwuchs im Militär ebenfalls enorm von seinen Erfahrungen in ebensolchen Lagern profitiert
- und ebenfalls gesichert ist, dass wir Eltern wahnsinnig stolz sind, auf die in Hallau anwesenden, angeblich ach so unbrauchbare Gen Z! Die können was, die machen was! Bravo
- und noch als Letztes: es geht nicht ohne Unterstützung der Eltern! Kuchen backen, Fahrdienst leisten, schmutzige Hosen (Shirts, Schuhe, Ruck- und Schlafsäcke – finde weitere Beispiele) waschen und mit riesigem Vertrauen den Leiterinnen und Leitern ihre Kinder anvertrauen. Ein besonderes Dankeschön geht raus an die Holzwerker für das grandios tolle Vorratszelt! Läck Bobbi!